Ladungssicherung – ein Thema, dass heutzutage bei stetig zunehmendem Straßenverkehr, insbesondere auf Autobahnen, von großer Bedeutung ist. Immer wieder erschrecken uns Bilder von schweren Unfällen, wenn Transportgut auf Grund fehlender oder mangelhafter Ladungssicherung ins Rutschen gerät und als Folge davon statt beim Empfänger auf der Straße landet. Schon bei niedriger Geschwindigkeit kann dies zu einem schweren Unfall führen, wenn der Fahrer durch die einwirkenden Kräfte die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Ganz zu schweigen, zu was für einem „Geschoss“ eine verrutschte Ladung bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn werden kann. Im Vergleich zu den durch solche Unfälle entstehenden Personen- und Sachschäden, die sich jährlich auf mehrere 100 Mio EUR belaufen, und letztlich der gesamten Volkswirtschaft schaden, ist eine gute Ladungssicherung nicht teuer, sondern unbedingt erforderlich! Der Gesetzgeber verlangt, dass das Transportgut so zu verstauen und zu sichern ist, dass es selbst bei einer Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen, umfallen, hin- und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm verursachen kann und hat diese Vorgaben daher in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben (§22 STVO).

Um hier eine überzeugende Lösung zu finden, muss man zunächst untersuchen, welche Kräfte auf eine Ladung im Fahrbetrieb einwirken und vor allem, mit welchen Kräften man dem Verrutschen entgegenwirken kann. Hier ist vor allem die Reibung zu nennen, denn eine Ladung wird, sofern sie nicht durch zusätzliche Sicherungsmittel festgesetzt ist, nur durch Reibung an ihrem Platz gehalten. Allgemein gesehen sorgt Reibung dafür, dass wir uns fortbewegen können, ohne ständig auszurutschen. Ohne Reibung würden wir uns ständig wie auf Eis bewegen – sie ist, einfach ausgedrückt, unsere Rutsch-Bremse.

Wie muss man sich das also vorstellen? Reibung ist die Gesamtheit der Kräfte an der Grenzfläche zweier Körper, die ihre gegenseitige Bewegung hemmen oder verhindern. Sie beruht also auf der Beschaffenheit der Kontaktflächen von zwei Körpern. Genauer betrachtet, also im mikroskopischen Sinn, sind beide Körper ineinander „verhakt“ bzw. „halten sich gegenseitig fest“ – man spricht demnach von einer „Mikroverzahnung“. Während bei glatten ebenen Flächen geringe Kräfte ausreichen, benötigt man bei rauen Flächen größere Kräfte, um die Körper relativ zueinander zu bewegen. Weiterhin reduziert sich die benötigte Kraft durch einen „ Schmierfilm“, sofern sich ein solcher auf dem Untergrund befindet.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten der Reibung – die Haftreibung und die Gleitreibung:
Haftreibung nennt man die Widerstandskraft, die es zu überwinden gilt, will man einen Körper über eine Fläche ziehen. Diesen Körper in Bewegung zu setzen (Anschieben) erfordert einen größeren Kraftaufwand, als ihn in Bewegung zu halten (Weiterschieben).
Hat eine Verschiebebewegung (Rutschen) erst einmal eingesetzt, ist der Flächenkontakt der Körper nicht mehr so intensiv und die notwendige Verschiebekraft wird meist kleiner als zu Anfang. Befindet sich der Körper also bereits in Bewegung, erfordert es einen geringeren Kraftaufwand, diesen in Bewegung zu halten. Diese Reibung nennt man daher Gleitreibung.

Eine in diesem Zusammenhang zu nennende Größe ist der Reibbeiwert oder Reibungskoeffizient, welcher nachfolgend genauer erläutert wird: Eine senkrechte Kraft bewirkt, dass eine entsprechende waagerechte Kraft benötigt wird, um z.B. einen Klotz aus seiner Position zu ziehen. Man setzt nun diese Haltekraft ins Verhältnis zur Gewichtskraft. Dieses Verhältnis wird „Reibbeiwert“ oder „Reibungskoeffizient“ (µ) genannt. Zum Beispiel bedeutet „µH = 0,2“, dass bei einer Gewichtskraft von 100 daN (daN = ein Deka-Newton = 10 Newton) eine Reibungskraft von 20 daN wirkt. Die Haftreibung sorgt dafür, dass sich der Klotz bei weniger als 20 daN seitlichem Zug nicht über den Untergrund bewegt. Geht nun der Klotz bei mehr als 20 daN Zugkraft ins Gleiten über, so sind danach in aller Regel weniger als 20 daN notwendig, um die Bewegung aufrechtzuerhalten: Die Gleitreibung hat meist einen niedrigeren Reibungs-Koeffizienten als die Haftreibung. Jetzt genügen z.B. 15 daN Zugkraft, damit der Klotz in Bewegung bleibt: µG = 0,15.

Diese Verhältniszahlen oder Koeffizienten sind von den beiden Reibpartnern (Materialien), deren Oberflächenbeschaffenheit (insbesondere Rauheit, Temperatur, Feuchtigkeit und eventuellen Stoffen zwischen den beiden Körpern (z.B. Öl als Schmiermittel)) abhängig.

Fazit:
Mangelnde Reibung ist daher ein wichtiger Grund, weshalb ein Transportgut beim Bremsvorgang ins Rutschen kommt. Da eine Ladung durch die Bewegung des Fahrzeugaufbaus (Fahrzeugschwingungen) und die Beschleunigung stetig in Bewegung ist, d.h., dass die Dynamik aus Fahrzuständen immer auf die Ladung wirkt und somit dem Verrutschen keinen erhöhten Anfangswiderstand entgegensetzt, legt man bei der Berechnung der Ladungssicherung in der Regel die Gleitreibung zu Grunde.

Durch den Einsatz von rutschhemmenden Materialien (RHM) lassen sich verbesserte Reibwerte erzielen. Diese werden – meist als Matte – zwischen Ladegut und Ladefläche, aber auch zwischen den jeweiligen Ladegütern, eingesetzt. Diese sogenannten Antirutschmatten erhöhen also die Reibung und somit den anzusetzenden Reibwert.

Damit Antirutschmatten ihren Zweck erfüllen können, darf die Ladefläche nicht von Vorladungen verunreinigt sein. Zum Beispiel Öl, Fett oder Eis würden den bereits oben erwähnten „Schmierfilm“ bilden und den Reibwert erheblich verringern. Eine „besenreine“ Ladefläche ist daher die Grundvoraussetzung für eine ordnungsgemäße, funktionierende Ladungssicherung, da ansonsten kein zuverlässiger Schutz vor Verrutschen gewährt werden kann.

Es gibt eine Vielzahl von RHMs, welche die Reibung je nach Einsatz unterschiedlich beeinflussen. Daher ist eine Ermittlung des jeweiligen Gleit-Reibbeiwertes zwingend erforderlich! Nach VDI-Norm 2700 Blatt 15 dürfen Antirutschmatten einen Gleit-Reibbeiwert von µ 0,4 nicht unterschreiten. Allgemein gilt: je höher der ermittelte Faktor, desto höher die Reibung.

Es gibt unabhängige Prüfinstitute, die entsprechende Untersuchungen durchführen und abschließend ein Prüfzertifikat erstellen. Hier sind z.B. Die DEKRA oder das Fraunhofer-Institut zu nennen.

Antirutschmatten werden je nach Einsatzzweck in verschiedenen Stärken (Dicken) und Ausführungen angeboten. Die herkömmliche Matte besteht aus einem Gummigranulat, welches oftmals aus Altreifen erzeugt wird und nach Verwendung zu Lasten der Umwelt und unter einem relativ hohen Kostenaufwand entsorgt werden muss.

Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Kartonherstellung und –verarbeitung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, eine rutschhemmende Matte zu entwickeln, die nach Gebrauch über das Altpapierrecycling entsorgt werden kann. Mit der Einführung des patentierten Produktes MC SAFETYgrip ist dies Vorhaben erfolgreich umgesetzt worden und ist nun Teil der hauseigenen Marke Multi Cargo der Firma Nordpack GmbH. Bei der MC SAFETYgrip handelt es sich um eine recyclebare Antirutschmatte auf Kartonbasis – genauer gesagt, um eine beidseitig mit einer speziellen rutschhemmenden Beschichtung versehenen Vollpappe, die in CO2-neutralen Betrieben hergestellt wird. Je nach Ausführung erhält man die Matten in einer Stärke von 0,4 bis 5,0 mm, wobei wie folgt unterschieden wird:

Safety Grip board (Stärke 0,4 mm & 0,8 mm )
Safety Grip soft ( 2,2 mm & 4,5 mm )
Safety Grip wave ( 5,0 mm; für Fassware geeignet)

Alle Artikel sind selbstverständlich in verschiedenen Abmessungen bestellbar – MC SAFETYgrip board ist darüber hinaus auch als MC SAFETYgrip board stripe erhältlich.

MC SAFETYgrip ist lebensmittelunbedenklich und frei von Weichmachern. Es kann, wie bereits weiter oben erwähnt, einfach über die Altpapiersammlung entsorgt werden. In der Regel wird MC SAFETYgrip im Einwegverfahren angewendet, da durch eventuelle Verschmutzungen bei Mehrfachanwendung der Gleitreibwert nicht mehr garantiert werden kann. Ein klarer Vorteil ist hierbei aber, dass so bei jedem Transport eine unbenutzte und daher saubere Ladungssicherung zum Einsatz kommt, die die bereits oben erwähnten Anforderungen (besenreine Ladefläche) bestens erfüllt.

Zusammengefasst ist MC SAFTYgrip eine kostengünstige und umweltschonende Alternative zur herkömmlichen Gummi-Antirutschmatte, die alle Aufgaben erfüllt, die an eine modernen Ladungssicherung gestellt werden.