Trockenmittelbeutel

Trockenmittel

Im weltweiten Güterverkehr sind Waren oft lange unterwegs, insbesondere auf dem Seeweg. Sie passieren mehrere Klimazonen und sind damit großen Temperatur- unterschieden ausgesetzt. Schnell bildet sich dann im Container oder gar in der Produkt-Umverpackung Kondenswasser. Als Folge davon bildet sich oftmals Schimmel oder Flugrost an der Ware selbst. Der Kunde reklamiert oder gibt die Ware schlimmstenfalls sogar zurück. Diesen Ärger, der ja auch mit hohen Kosten verbunden ist, erspart man sich schnell und einfach durch den Einsatz von Trockenmitteln, die der Ware beigegeben werden. Man erhält sie in verschieden Ausführungen, wobei die Beutel- und die Stabform die gängigsten sind.

Trockenmittel werden in sogenannten TME Trockenmitteleinheiten gehandelt. Damit ein sicherer Korrosionsschutz gewährleistet ist, muss der Trockenmittelbedarf berechnet werden. Dies übernimmt der Fachhandel auf Anfrage. Nach DIN 55473 gilt: bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40% nimmt eine Trockenmitteleinheit 6 Gramm Wasserdampf auf.

Trockenmittelbeutel:
In einem wasserdampfdurchlässigen Beutel aus Papier, Stoff oder Fasern, befindet sich das zu Körnern granulierte Absorptionsmittel (Trockenmittel), das die Eigenschaft besitzt, Luftfeuchtigkeit aus der Umgebung (hier: aus dem Inneren der Verpackung) aufzunehmen und zu senken und damit der Gefahr der Korrosion oder Schimmelbildung entgegenzuwirken. Geeignete Absorptionsmittel sind z.B. Trockenton (Bentonit) oder Silicagel, das selbst kleinste Mengen Feuchtigkeit sicher aufnimmt. Bentonit wird in Europa am häufigsten eingesetzt. Es ist dem uns allen bekannten Katzenstreu sehr ähnlich und, da es sich um ein Naturprodukt handelt, eine umweltfreundliche Alternative zum Silicagel, das wegen seiner chemischen Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren bei uns immer mehr an Bedeutung verliert. In Fernost wird es aber weiterhin noch sehr häufig verwendet. Die kleinen weißen Einweg-Trockenmittelbeutel findet man überall in den Verpackungen von Elektroartikeln.

Da warme feuchte Luft aufsteigt, sollte der Trockenmittelbeutel generell im oberen Bereich der Verpackung platziert werden, dort kann die Feuchtigkeit am besten aufgenommen werden. Das Packgut muss dann schnell mit einer Folie fest umschlossen werden, die dann eine Sperrschicht bildet. Nun kann das Trockenmittel seinen Dienst tun und schon bald entwickelt sich innerhalb ein Mikroklima mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 40%. Trockenmittelbeutel werden meist zusammen mit einem Indikatorpapier geliefert, das den Zustand des Trockenmittels anzeigt. Ist das Trockenmittel bereits vor Verwendung mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen, erkennt man das am Indikatorpapier und ggf. an der farblichen Veränderung des Granulats.

Trockenmittel als Stabware:
Neben den Trockenmittelbeuteln, bei denen es sich in der Regel um Einwegware handelt, erhält man Trockenmittel auch als Stabware. Absorbtionsstäbe sind wiederverwendbar. Das Kondenswasser sammelt sich in einem Behälter. Nach dem Einsatz wird der Behälter einfach geleert. Sobald der Stab getrocknet ist, steht einem erneuten Einsatz nichts mehr im Wege.

Trockenmittelbeuteldecke:
Zum Schutz von größeren Flächen empfiehlt sich die Verwendung einer Trockenmitteldecke, bei der ein Vielfaches der Trockenbeutel aneinandergereiht ist. Sie lassen sich zu größeren Einheiten abtrennen oder bieten als Decke insgesamt einen großflächigen Schutz.

Einweg Trockenmittelbeutelstäbe:
Verfügen am oberen Ende über einen Haken, mit dem Sie schnell und bequem in dem zu entfeuchtenden Raum aufgehängt werden können. Im Export verwendet man Sie häufig in Containern, da es insbesondere auf dem Seeweg schnell Probleme mit Feuchtigkeit geben kann. Durch ihr spezielles Design passen sie perfekt in die vertikalen Rillen in der Containerwand. Einweg-Trockenmittelstäbe lassen sich schnell und problemlos austauschen, wenn das Trockenmittel seine Aufnahmekapazität erreicht hat und der Stab damit nutzlos geworden ist.